Planeten

Da das Thema Planeten sehr umfangreich ist sind auf dieser Seite allgemeine Informationen hierzu zusammengefasst. Darüber hinaus gibt es für jeden der Planeten unseres Sonnensystems eine eigene Seite, die über die Übersicht links auf dieser Seite zu erreichen ist.

Im Folgenden eine Übersicht über die Abschnitte auf dieser Seite.

•  Definition des Begriffs Planet

•  Planeten in unserem Sonnensystem

•  Planetenstellungen

•  innere/untere Planeten

•  äußere/obere Planeten

•  Hinweise für die Beobachtung

Definition des Begriffs Planet

Ein Planet ist ganz allgemein ein Körper, der sich auf einer elliptischen Bahn um einen Stern bewegt. Die am längsten bekannten Planeten sind die Planeten unseres Sonnensystems. Mit Hilfe von Großteleskopen werden immer mehr sogenannte „extrasolare Planeten“ oder „Exoplaneten“ entdeckt, die sich um einen anderen Zentralstern als um unsere Sonne bewegen.

Auf der 26. Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU), die im August 2006 in Prag stattfand, wurde der Begriff Planet neu definiert. Diese Definition bezieht ausschließlich auf unser Sonnensystems, und nicht generell auf Planetensysteme. Demnach ist ein Planet ein Himmelskörper, der

  1. die Sonne umkreist.

  2. ausreichend Masse besitzt, so dass seine Eigenschwerkraft die Festigkeit des ihn aufbauendes Materials überwindet und er dadurch ein hydrostatisches Gleichgewicht (d.h. eine annähernd runde Form) erreicht.

  3. durch seine Schwerkraft die Umgebung seiner Umlaufbahn von anderen Objekten bereinigt hat, er dominiert also seine Umlaufbahn gravitativ.

Gemäß dieser Neudefinition ist Pluto, der bis dahin als der neunte Planet unseres Sonnensystems galt, kein Planet mehr, denn auf seiner Umlaufbahn befinden sich noch zahlreiche andere Objekte. Pluto zählt damit zu den Zwergplaneten.

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Planeten in unserem Sonnensystem

In unserem Sonnensystem gibt es acht Körper, die die oben stehen Definition für einen Planeten erfüllen. Das sind Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Um sich die Reihenfolge leichter merken zu können gibt es folgende Eselsbrücke: Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel. Für jeden der Planeten unseres Sonnensystems gibt es eine eigene Seite, die über die Übersicht links zu erreichen ist.

Die Planeten bewegen sich auf ihren Bahnen um die Sonne gemäß den Keplerschen Gesetzen. Benannt wurden sie nach dem Entdecker, dem deutschen Astronomen Johannes Kepler (27.12.1571-15.11.1630).

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Planetenstellungen

Es gibt einige Stellungen der Planeten, für die spezielle Bezeichnungen existieren. Sie lassen sich am einfachsten mit Hilfe der folgenden Skizze erklären. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden nur Venus, stellvertretend für die inneren/unteren Planeten, und Mars, stellvertretend für die äußeren/oberen Planeten, dargestellt.
Planetenstellungen
   1. Sonne

   2. Erde

   3. Venus in unterer Konjunktion

   4. Venus in oberer Konjunktion

   5. Venus in größter westlicher Elongation

   6. Venus in größter östlicher Elongation

   7. Mars in Opposition

   8. Mars in Konjunktion

   9. Mars in westlicher Quadratur

   10. Mars in östlicher Quadratur


Konjunktion

Die oberen Planeten stehen in Konjunktion, wenn sie auf einer Geraden mit Erde und Sonne stehen und sich dabei von der Erde aus gesehen hinter der Sonne befinden.

Bei den unteren Planeten gibt es zwei Konjunktionen, die obere und die untere Konjunktion. In der oberen Konjunktion stehen Merkur bzw. Venus auf einer Geraden mit Erde und Sonne und befinden sich dabei von der Erde aus gesehen hinter der Sonne. In der unteren Konjunktion stehen sie ebenfalls auf einer Geraden mit der Erde und Sonne befinden sich aber zwischen Erde und Sonne.

Opposition

Die Planeten stehen in Opposition, wenn sie auf einer Geraden mit Erde und Sonne stehen und dabei, von der Erde aus gesehen, gegenüber der Sonne stehen. Für einen Beobachter aus dem Weltraum würde der Eindruck entstehen, dass sich ein in Opposition stehender Planet hinter Der Erde befindet. Die Oppositionsstellung ist nur bei den äußeren Planeten möglich.

Elongation

Die ist Elongation der Winkelabstand zweier Objekte am Himmel aus Sicht des Beobachter, in diesem Falle den Winkelabstand zwischen der Sonne und einem Planeten. Die Elongation wird im Gradmaß angegeben. Sie wird als westliche bzw. östliche Elongation des Planeten von der Sonne und mit Maßzahlen im Bereich von 0° bis 180° angegeben.

Quadratur

Die Quadratur ist die Winkelstellung zwischen einem Planeten und der Sonne in der die beiden Objekte, von der Erde aus gesehen, einen rechten Winkel zueinander stehen.

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innere/untere Planeten

Als innere oder untere Planeten werden die Planeten unseres Sonnensystems bezeichnet, deren Bahn um die Sonne innerhalb der Erdbahn liegt. Dies sind Merkur und Venus.

Sichtbarkeit

Wenn Merkur und Venus auf der rechten, westlichen Seite der Sonne stehen, dann sind sie am Morgenhimmel zu sehen. Haben sie den größtmöglichen zu beobachtenden Winkelabstand erreicht, spricht man von der größten westlichen Elongation. Bei Merkur, dessen Bahn sehr exzentrisch ist, kann der maximale Winkelabstand nur 18-28° betragen. Es kann daher passieren, dass Merkur auch bei größter Elongation nicht zu beobachten ist. Bei Venus beträgt der maximale Winkelabstand etwa 48°. Die Venusbahn ist sehr viel weniger exzentrisch als die Merkurbahn und die mittlere Entfernung der Venus zur Sonne größer ist als die des Merkur.

Wenn Merkur und Venus auf der linken, östlichen Seite der Sonne stehen, dann sind sie am Abendhimmel zu sehen. Haben sie den größtmöglichen zu beobachtenden Winkelabstand erreicht, spricht man von der größten östlichen Elongation. Für die maximalen Winkelabstände und die Sichtbarkeiten gilt das Gleiche wie für die westliche Elongation.

Wenn die inneren Planeten in unterer Konjunktion , also zwischen Erde und Sonne, stehen sind sie in der Regel nicht zu beobachten, da sie uns ihre unbeleuchtete Nachtseite zuwenden. An dieser Stelle gibt es jedoch eine Ausnahme: wenn die Bahnen von Merkur oder Venus so zur Erdbahn stehen, dass der Planet vor der Sonnenscheibe vorbeiläuft und dort als kreisrundes, schwarzes Scheibchen zu sehen ist. Man spricht in diesem Falle von einem Durchgang des Planeten vor der Sonne. Es gibt jedoch nicht bei jeder unteren Konjunktion einen Durchgang der inneren Planeten vor der Sonne, denn die Bahnen von Merkur Venus und Erde sind unterschiedlich gegen die Ekliptik geneigt.

Stehen die inneren Planeten in oberer Konjunktion, also von der Erde aus gesehen hinter der Sonne, sind sie in der Regel nicht, oder zumindest nicht ohne Hilfsmittel zu beobachten. Sie stehen mit der  Sonne am Taghimmel und werden von ihr überstrahlt, obwohl sie uns die beleuchtete Tagseite zuwenden. Wenn der Winkelabstand zur Sonne groß genug ist und das Sonnenlicht nicht mit in die Teleskopöffnung fällt, dann ist auch am Tage eine Beobachtung mit dem Teleskop möglich.

Phasen

Genau wie unser Erdmond zeigen auch die inneren Planeten Phasen. Die folgende Skizze soll helfen dies zu verdeutlichen.
Planetenphasen

Steht einer der inneren Planeten in oberer Konjunktion ist uns die gesamte beleuchtete Tagseite zugewandt. Es ist sozusagen Vollmerkur oder Vollvenus. Zu beobachten sind die beiden Planeten zu diesem Zeitpunkt aber nicht, da sie mit der Sonne am Taghimmel stehen und und von dieser überstrahlt werden.

Wenn Merkur oder Venus in unterer Konjunktion stehen ist und die unbeleuchtete Nachtseite zugewandt. Es ist sozusagen Neumerkur oder Neuvenus. Wie bereits erwähnt die beiden Planeten dann nur während einem der sehr seltenen zu beobachtenden Durchgänge sichtbar.

Bei größter östlicher oder westlicher Elongation sehen wir Merkur und Venus halb beleuchtet. Es ist Halbmerkur oder Halbvenus. Wenn sich Merkur und Venus auf einer Stellung zwischen Konjunktion und größter Elongation befinden, dann sehen wir die beiden inneren Planeten als Sichel.

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äußere/obere Planeten

Als äußere oder obere Planeten werden die Planeten unseres Sonnensystems bezeichnet, deren Bahn um die Sonne außerhalb der Erdbahn liegt. Dies sind Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Sichtbarkeit

Wenn die äußeren Planeten in Opposition stehen, dann gehen sie in der Abenddämmerung auf, erreichen gegen Mitternacht ihren höchsten Stand am Himmel und gehen in der Morgendämmerung unter. Sie sind also die ganze Nacht lang zu beobachten. Da die äußeren Planeten in der Oppositionsstellung der Sonne von der Erde aus genau gegenüber stehen haben sie zu diesem Zeitpunkt auch den kleinsten Abstand zur Erde. Das bedeutet natürlich auch, dass die Planetenscheibchen einen großen scheinbareren Durchmesser haben.

Wenn die äußeren Planeten in Konjunktion stehen, dann stehen sie zusammen mit der Sonne am Taghimmel und sind nicht zu beobachten.

Phasen

Wie die inneren Planeten zeigen auch die äußeren Planeten Phasen. Die Abweichung von der Vollphase ist aber mit Ausnahme des Mars so gering, dass sie sich praktisch nicht bemerkbar macht. Bei Mars kann die beleuchtete Fläche auf bis zu 84% der beobachtbaren Fläche abnehmen, was schon im kleinen Fernrohr zu beobachten ist.

Oppositionsschleifen

Die Planeten laufen, vor dem Hintergrund der Sterne, in der Regel von Ost nach West. Sie sind dann „rechtläufig“. Wenn die Erde jedoch auf ihrer Bahn um die Sonne einen der äußeren Planeten während der Opposition überholt, dann entsteht der Eindruck, der Plante würde einige Tage lang rückwärts, also von West nach Ost, laufen. Diese Bewegung wird „retrograde Bewegung“ oder „Rückläufigkeit“ genannt. Da die Planetenbahnen zur Ekliptik geneigt sind erscheint uns diese Bewegung entweder als Schleife oder als S-Kurve, was auch den Begriff Oppositionsschleifen erklärt.

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Hinweise für die Beobachtung

maximale Vergrößerung

Bei der Planetenbeobachtung ist es nicht unbedingt sinnvoll, die Vergrößerung durch Verwendung von immer kürzeren Okuarbrennweiten und vielleicht noch dem zwischenschalten einer Barlowlinse immer mehr zu steigern. Mit dem Planetenscheibchen wird auch die Luftunruhe vergrößert, die sich mit steigender Vergrößerung immer mehr als störender Faktor bemerkbar macht. Die maximale sinnvolle Vergrößerung, die für ein sinnvoll ist kann man nach der Faustformel 2 X Objektivöffnung in Millimetern berechnen. Mit einen Teleskop, das 60mm Objektivöffnung hat ist es also nicht sinnvoll mehr als 120-fach zu vergrößern. Aber selbst diese Vergrößerung kann man nur an wenigen Tagen im Jahr wirklich effektiv einsetzen, wenn es in der Atmosphäre wenig turbulent ist.

Beobachtung am Tage

Wenn man am Tage Planeten beobachtet wird man meist die inneren Planeten Merkur und Venus beobachten. Besonders wenn sie in Sonnennähe sind muss man beim Aufsuchen vorsichtig sein, um nicht aus Versehen der Sonne zu nahe zu kommen. Um den Planeten beobachten zu können muss man den Sonnenschutzfilter vom Fernrohr entfernen, und es besteht die Gefahr, dass das Auge oder die Technik schaden nehmen, wenn sie dem Sonnenlicht schutzlos ausgesetzt sind.

Vorsicht ist auch geboten wenn am Tage Sonnennähe mit Spiegelteleskopen (Reflektoren) geboten beobachtet wird, denn in diesem Falle fällt das Sonnensicht schräg auf den Hauptspiegel und wird dort gebündelt und reflektiert. Schon mancher Beobachter hat bei einer solchen Gelegenheit unbeabsichtigt gezündelt.

Farbfilter

Manche Planetenbeobachter schwören auf Farbfilter zur Kontraststeigerung, andere verzichten völlig darauf. Auch darüber welcher Farbfilter für welchen Zweck benutzt werden soll gibt viele Meinungen. Wenn man sich nicht gleich einen (teuren) Filtersatz im Fachhandel kaufen möchte und auch keine Gelegenheit hat einen auszuleihen, der kann auch Versuche mit gefärbten Kunststoff- oder Glasscheiben machen, die hinter das Okular gehalten werden.

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Erstellt am 2. Januar 2010 von  Martina Haupt