Sonnenfinsternisse

Sonnenfinsternisse sind die spektakulärsten Ereignisse die am Himmel zu beobachten sind. Sie entstehen, wenn der Mond genau zwischen Sonne und Erde steht und die Mondscheibe die Sonnenscheibe verdeckt. Das heißt, Sonnenfinsternisse können nur bei Neumond beobachtet werden.

Sonnenfinsternisse können auf der Erde nur beobachtet werden, weil die Entfernungen Erde - Mond und Erde - Sonne das gleiche Verhältnis haben wie die wahren Durchmesser der Mondscheibe und der Sonnenscheibe. Das Resultat ist, dass die scheinbaren Durchmesser der Sonnenscheibe und der Mondscheibe für einen Beobachter auf der Erde etwa gleich groß sind. Da sowohl die Bahn der Erde um die Sonne, als auch die Bahn des Mondes um die Erde elliptisch sind kann, je nach Position beider Objekte auf ihren Bahnen, eine totale oder eine ringförmige Sonnenfinsternis beobachtet werden.

Diese Seite ist in folgende Themen untergliedert:

•  totale Sonnenfinsternisse

•  ringförmige Sonnenfinsternisse

•  partielle Sonnenfinsternisse

totale Sonnenfinsternisse

Stellung von Sonne, Mond und Erde während einer totalen Sonnenfinsternis
Totale Sonnenfinsternis

  Korona während der totalen Sonnenfinsternis 2001
  Das Bild oben entstand 2001 während der totalen Sonnenfisternis in Lusaka

Eine totale Sonnenfinsternis kann nur im Bereich des Kernschattens des Mondes beobachtet werden, der immer nur ein sehr kleines Gebiet der Erdoberfläche abdeckt. Totale Sonnenfinsternisse sind im Schema oben dunkelgrau dargestellten Bereichen zu beobachten. Die Sonnenscheibe wird hier vollständig von Mond der Mondscheibe abgedeckt. Bedingung hierfür ist, dass der Mond der Erde so nahe steht dass sein scheinbarer Durchmesser größer ist als der scheinbare Durchmesser der Sonne.

Während der ersten partiellen Phase, die ca. 80 Minuten dauert, ist zu beobachten wie sich der Mond langsam vor die Sonnenscheibe schiebt. Der Mond erscheint uns, weil wir auf seine Nachtseite blicken, schwarz.

Kurz vor der Totalität überschlagen sich dann die Ereignisse. Alles ist in ein merkwürdig graues Dämmerlicht getaucht. Die Fliegenden Schatten sind auf einer weißen Fläche, wie zum Beispiel einem auf dem Boden liegenden Bettlaken zu sehen. Sie entstehen durch Schlieren in der Erdatmosphäre. Inzwischen ist die Sichel, die von der Sonnenscheibe noch übrig geblieben ist, soweit geschrumpft, dass das Sonnenlicht nur noch durch einige Mondtäler sichtbar ist, was als Perlschnurphänomen bezeichnet wird. Die Perlen werden immer weniger, bis nur noch eine einzige übrig ist, was als Brillantring bezeichnet wird. Der Kernschatten kommt mit einer Geschwindigkeit von 580m/s vorbeigerast. Am Ostrand der Sonne taucht eine gleißender Lichtsaum, die Chromosphäre, auf. Jetzt kann man auch das Emissionsspektrum der Chromosphäre, als sogenanntes Flashsspektrum beobachten.

Wenn die Sonne vollständig von Mond verdeckt ist wird die innere Korona sichtbar, und am Sonnenrand kann man leuchtend rote Protuberanzen erkennen. Es ist nun so dunkel, dass man die hellsten Sterne und die hellen Planeten erkennen kann. Nach maximal 7,6 Minuten, so lange kann die Totalität maximal dauern, läuft alles in umgekehrter Reihenfolge ab. Die Chromosphäre und das Flashsspektrum werden sichtbar, der Brillantring erscheint, die Perlschnur wird sichtbar, die fliegenden Schatten huschen vorbei und sie Sonne ist wieder als schmale Sichel erkennbar.

Dann während der zweiten partiellen Phase, die wiederum ca. 80 Minuten dauert, ist zu beobachten wie der Mond die Sonne langsam wieder frei gibt.

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ringförmige Sonnenfinsternisse

Stellung von Sonne, Mond und Erde während einer ringförmigen Sonnenfinsternis
sonnenfinsternis ringfoermig

  ringförmige Sonnenfinsternis vom 3. Oktober 2005 in Tunesien
  Das Bild oben entstand am 3. Oktober 2005 während der ringförmigen Sonnenfisternis in Tunesien

Ringförmige Sonnenfinsternisse kann man dann beobachten, wenn der Mond die Sonne in dem Zeitraum verfinstert, in dem er nahe dem Apogäum, also dem erdfernsten Punkt auf seiner Bahn um die Erde, steht. Sein scheinbarer Durchmesser ist dadurch kleiner als der scheinbare Durchmesser der Sonne. Deshalb erreicht der Kernschatten nicht mehr die Erde (siehe Zeichnung oben). Für einen Beobachter der auf der Erde, der sich auf der verlängerten Achse des Kernschattens befindet, bleibt ein unverfinsterter Ring um die ansonsten verfinsterte Sonnenscheibe stehen.

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partielle Sonnenfinsternisse

Partielle Sonnenfinsternisse , die im Halbschatten des Mondes zu beobachten sind, können von einem weitaus größeren Gebiet aus beobachtet werden, als eine totale oder eine ringförmige Sonnenfinsternis. Partielle Sonnenfinsternisse sind in den in den Zeichnungen in den Abschnitten über die totale und die ringförmige Sonnenfinsternis hellgrau dargestellten Bereichen zu beobachten. Die Sonnenscheibe ist nur zum Teil vom Mond abgedeckt. Es entsteht der Eindruck ein Riese hätte ein Stück von der Sonnenscheibe abgebissen.

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Erstellt am 31. Januar 2010 von  Martina Haupt