Die Sichtbarkeit der Objekte

Wenn man ein bestimmtes Objekt beobachten will muss man entweder wissen, dass das genau dieses Objekt zum geplanten Beobachtungszeitpunkt auch beobachtbar ist, oder man sollte sich im Vorfeld informieren um Enttäuschungen zu vermeiden. Um sich darüber zu informieren ob und wann ein Objekt beobachtbar ist kann man zum Beispiel einen Sternkalender zu Rate ziehen, eine drehbare Sternkarte zur Hilfe nehmen oder eine Planetariumssoftware benutzen. Weitere Informationen hierzu befinden sich weiter unten auf dieser Seite.

Entscheidend für die Beobachtbarkeit eines Objektes ist auch der Standort des Beobachters auf der Erdoberfläche. Wegen des Umfangs an Informationen hierzu befinden sich die Informationen zu diesem Thema auf einer separaten Seite.

Wegen der Fülle an Informationen zur Sichtbarkeit der Objekte hier eine kurze Übersicht über den Inhalt dieser Seite:

•  Boebachtung am Tage

•  Nachtbeobachtung

•  Der Einfluss der Jahreszeiten

•  Informationsquellen zur Sichtbarkeit der Objekte



Beobachtung am Tage

Am Tage ist es so hell, dass wir ohne Hilfsmittel nur einen einzigen Stern sehen können. Bei diesem Stern handelt es sich um den Zentralstern unseres Sonnensystems, den wir Menschen "Sonne" genannt haben. Obwohl es sich bei der Sonne, im Vergleich zu anderen Sternen, nur um einen mittelgroßen Stern handelt, erscheint sie dadurch, dass sie nur rund acht Lichtminuten von der Erde entfernt ist, so hell dass sie alle anderen Sterne überstrahlt. Dass heißt, dass die Sterne am Tage nicht verschwunden sind, wie es unsere Vorfahren geglaubt haben, sondern wir sehen sie nur deshalb nicht, weil unsere Sonne wegen ihrer Nähe zur Erde um ein vielfaches heller zu sein scheint. Die Sonne schafft es nur deshalb eine Vielzahl von Sternen zu überstrahlen, weil ihr Licht durch die Erdatmosphäre gestreut wird. Für die Astronauten auf der ISS, die sich auf einer Umlaufbahn befindet in der die Erdatmosphäre für die visuelle Beobachtung keine Rolle mehr spielt, ist der Himmel auch am Tage schwarz, und all die anderen Sterne sind neben der Sonne auch am Taghimmel sichtbar Mit größeren Teleskopen ist es übrigens auch für einen auf der Erde stehenden Beobachter möglich am Tage andere Sterne als die Sonne zu beobachten.

Ein weiteres Objekt, dass man mit viel Glück am Taghimmel sehen kann ist die Venus. Hier muss man aber sehr vorsichtig sein, denn sie steht sehr nah an der Sonne. Dies gilt im Besonderen bei der Beobachtung mit einem Teleskop, denn um die Venus zu beobachten muss man dass Sonnenfilter, das das Auge vor Verbrennungen durch die Sonnenstrahlung schützt, entfernen.

Bei sehr klarem Wetter, meist in der Zeit um Vollmond herum, kann man unseren Erdmond auch am Tage entdecken. Der Erdmond leuchtet, im Gegensatz zu den Sternen, nicht selbst, sondern er reflektiert das Sonnenlicht, das auf seine Oberfläche trifft. Da in der Zeit um Vollmond herum ein relativ hoher Prozentsatz des auf die Mondoberfläche fallenden Sonnenlichts so reflektiert wird, dass es ein auf der Erde stehender Beobachter auch am Tage wahrnehmen kann, sehen wir den Mond auch am Taghimmel.

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Nachtbeobachtung

Im Laufe einer Nacht scheinen die Sternbilder über den Himmel zu wandern. Auch wenn es für einen auf der Erde stehenden Beobachter den Anschein hat, sind es nicht die Sternbilder die sich bewegen. Durch die Erddrehung bewegt sich der auf der Erde stehende Beobachter, und dadurch entsteht der Eindruck die Sterne würden sich bewegen. Das ist vergleichbar mit dem Eindruck, den man hat wenn man in einem schnell fahrenden Auto sitzt. Auch hier ist es nicht die Landschaft, die an den Mitfahrern vorbei fliegt, sondern es ist das Auto, das sich über die Straße bewegt. Bei den Mitfahrern entsteht trotzdem der Eindruck die Objekte am Fahrbahnrand würden sich, wie in einem Film, bewegen.

Auch die Jahreszeiten haben einen Einfluss darauf welche Objekte man aktuell am Nachthimmel sehen kann oder auch nicht. Hierauf wird im Punkt "Der Einfluss der Jareszeiten" auf dieser Seite detaillierter eingegangen.

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Der Einfluss der Jahreszeiten

Wie bereits erwähnt haben auch die Jahreszeiten einen Einfluss auf die Sichtbarkeit der der Objekte am Nachthimmel. Im Sommer sieht man andere Sternbilder als im Herbst, im Winter oder im Frühjahr. So stehen zum Beispiel im Sommer die Sternbilder Schwan, Leier und Adler hoch über dem Horizont, im Herbst ist die Andromeda mit dem bekannten Andromedanebel zu sehen, der Winter ist die Jahreszeit in der das Sternbild Orion beobachtet werden kann, und wenn schließlich der Löwe, ein Vertreter der im Frühjahr zu beobachtenden Sternbilder, um Mitternacht seinen höchsten Stand am Himmel erreicht tauchen bereits die ersten Sommersternbilder am Horizont des Morgenhimmels auf.

Der Grund dafür dass man zu den verschiedenen Jahreszeiten nicht die gleichen Sternbilder am Nachthimmel sehen kann ist, dass sich die Erde einmal im Jahr um die Sonne bewegt. Für einen Beobachter auf der Erde sind jeweils nur die Objekte zu beobachten, die gerade auf der Nachtseite, also der der Sonne abgewandten Seite der Erde, zu sehen sind.

Auch die unterschiedlichen Tageslängen im Verlauf eines Kalenderjahres haben Einfluss auf die Beobachtungen. Im Sommer ist es bekanntermaßen länger hell und man hat dadurch beispielsweise länger die Möglichkeit die Sonne zu beobachten. Dafür ist der Zeitraum während dessen man den nächtlichen Sternenhimmel bewundern kann entsprechend kurz. Im Winter ist es genau umgekehrt, und man hat länger die Gelegenheit den Nachthimmel zu entdecken, dafür ist die Zeit in der man die Sonne beobachten kann, im Vergleich zum Sommer, relativ kurz.

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Informationsquellen zur Sichtbarkeit der Objekte

Astronomiebücher

Astronomiebücher, besonders solche, die sich an Einsteiger in die Astronomie richten, beinhalten oftmals Übersichtskarten über die Sternbilder, die zu den unterschiedlichen Jahreszeiten zu sehen sind. Diese Karten sind ein gutes Hilfsmittel um sich mit bloßem Auge am Nachthimmel zurechtzufinden oder um zu helfen die einzelnen Sternbilder zu identifizieren.

Einige dieser Astronomiebücher beinhalten auch Sternkarten, die einzelne Sternbilder darstellen und auch Objekte anzeigen, die keine Sterne sind. Dies können zum Beispiel Nebel sein. Ein prominentes Beispiel hierfür ist der berühmte Orionnebel im Sternbild Orion.

Diese im letzten Absatz erwähnten Karten sind recht gut, wenn man die Sternbilder selbst oder Objekte, die sich gemeinsam mit den Sternbildern über den Nachthimmel bewegen, beobachten will. Sie stoßen aber an ihre Grenzen, wenn es zum Beispiel um die Position der Planeten geht, die sich relativ zu den Sternen betrachtet, über den Himmel zu bewegen scheinen. Hier helfen ein Sternkalender oder eine Planetariumssoftware weiter.


Sternkalender

Sternkalender geben Hinweise auf die im Aktuellen Monat sichtbaren Objekte am Himmel. Sie beinhalten über die Sternbilder hinaus ein Reihe weiterer Informationen. Sie geben zum Beispiel Auskunft über die Stellung und Sichtbarkeit der Planeten und in der Regel beinhalten sie auch eine Übersicht über die vier hellsten Jupitermonde. Auch Informationen wie die Zeiten für den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang oder genaue Angaben zu den Mondphasen sind in dort zu finden. Darüber hinaus bieten die Sternkalender Informationen über Ereignisse wie Sonnenfinsternisse oder Mondfinsternisse.

Ein Sternkalender wird allerdings nicht das Grundwissen vermitteln, das man in einem guten Astronomiebuch findet, dass sich an Einsteige in die Astronomie richtet. Man benötigt also beides: Ein Buch über die Astronomie im Allgemeinen und einen Sternkalender.


drehbare Sternkarte

Eine drehbare Sternkarte gibt Informationen darüber, welche Sternbilder aktuell am Himmel zu sehen sind. Die drehbare Sternkarte gibt allerdings keine Auskunft über den Stand der Sonne. Dies ermöglicht dem Benutzer herauszufinden welche Sternbilder zur fraglichen Zeit am Taghimmel stehen, und somit für eine Nachtbeobachtung nicht in Frage kommen. Da sich die Sichtbarkeit, bedingt durch die Umlaufzeit der Erde um die Sonne, die definitionsgemäß ein Jahr ist, in jährlichem Rhythmus wiederholt braucht man auf der drehbaren Sternkarte nur Monat und Tag, nicht jedoch das Jahr einzustellen. Außerdem muss die Uhrzeit eingestellt werden, zu der die aktuell über dem Horizont stehenden Objekte angezeigt werden sollen.

Eine drehbare Sternkarte gilt immer für einen bestimmten Breitengrad. Der Grund hierfür ist, dass der Breitengrad auf dem sich der Beobachter befindet darüber entscheidet ob ein Sternbild über den Horizont steigen kann und somit beobachtbar wird, oder ob es vielleicht sogar zirkumpolar ist, das heißt es steht die steht immer über dem Horizont und geht niemals auf oder unter. Hier gibt es schon deutlich merkliche Unterschiede für einen Beobachter, der in Hamburg steht oder eine Beobachter, der in München steht. Der Hamburger Beobachter würde wahrscheinlich kaum auf die Idee kommen ein Objekt im Sternbild Skorpion zu beobachten, währenddessen das für seien Münchner Kollegen überhaupt kein Problem sein kann.

Bei Benutzung einer drehbaren Sternkarte muss auch die Zeitzone beachtet werden, für die die aufgedruckte Skala gilt. Für eine drehbare Sternkarten, die zum Beispiel für Nutzer in Deutschland verkauft werden, wird dies die mitteleuropäische Zeit (MEZ) sein. In dem Zeitraum, in dem die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) die gültige gesetzliche Zeit ist, muss man also die Differenz von einer Stunde beim Einstellen der drehbaren Sternkarte berücksichtigen.

Der große Vorteil eine drehbaren Sternkarte gegenüber einer Planetariumssoftware ist, dass sie unabhängig von jeder Stromversorgung ist, und man sich schnell einen Überblick verschaffen kann ohne erst einen Rechner hochfahren zu müssen oder eine Software zu starten.


Planetariumssoftware

Mit Hilfe einer Planetariumssoftware kann man die Stellung alle Objekte am Himmel zu jeden beliebigen Zeitpunkt anzeigen lassen. Es lassen ich praktisch alle am Himmel sichtbaren Objekte anzeigen. Der Standort des Beobachters kann hier beliebig eingestellt werden. Damit kann man die Planetariumssoftware, im Gegensatz zu einer drehbaren Sternkarte, auch problemlos während einer Reise genutzt werden, es muss nur der entsprechende Standort eingegeben werden. Bei einer Planetariumssoftware kann man, abhängig vom genutzten Programm, auch viele Informationen zu den einzelnen Objekten abrufen.

Nachteil einer Planetariumssoftware ist, dass man entweder einen PC oder einen Laptop benötigt. Sowohl PC als auch Laptop benötigen allerdings elektrischen Strom, dass heißt man ist vom Stromnetz oder von einem Akku abhängig.

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Erstellt am 12. Juni 2009 von  Martina Haupt